Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich freue mich sehr, Sie hier am Energie Campus begrüßen zu
dürfen. Mein Name ist Katja Wadlinger und ich führe Sie durch den heutigen Abend. Bevor wir anfangen,
eine kurze Wort zu mir. Ich habe hier an der FAU erst Nanotechnologie und dann Advanced Materials
and Processes studiert. Das ist eine Mischung aus Materialwissenschaften und Chemieingenieurwesen.
Jetzt bin ich Gründungsgesellschaftlerin und Head of R&D bei Imperial. Imperial ist ein Startup,
das entwickelt smarte, nachrissbare Fensterfolien als Hitzeschutz für Gebäude. Wir sitzen auch hier
am ENCN und profitieren von dem tollen Ökosystem, das eine enge Zusammenarbeit ermöglicht. Wir
arbeiten zum Beispiel mit der Solarfabrik zusammen, die gedruckte organische Photovoltaik entwickelt.
Damit komme ich auch schon auf das Thema des heutigen Abends. Felder und Gewächshäuser als
Energiegewinner. Wie können Sonne und Schatten gleichzeitig genutzt werden? Wir alle wissen,
dass der Platz auf der Erde begrenzt ist. Oft konkurrieren Landwirtschaft, Straßen, Industrie,
Wohnraum und Wälder um den eben begrenzten Platz. Da ist es natürlich toll, wenn man eine
Mehrfachnutzung ermöglichen kann. Teilweise wird es auch schon gemacht, wenn beispielsweise Photovoltaik
auf Wohnhäusern integriert werden. Aber das kann man ja noch ausbauen, beispielsweise in der
Landwirtschaft. Da kann man nicht nur den Platz doppelt verwenden, sondern eben auch Sonne und
Schatten optimal nutzen. Dazu gibt uns Prof. Dr. Ulrich Schur einen Einblick in Agri-PV,
Kombination von Landwirtschaft und Gartenbau mit Stromerzeugung durch PV. Danach berichtet Niklas
Heescher von Null Flächenbedarf, Potenziale beweglicher Schirmsysteme mit integrierter PV
auf und unter dem Dach. Daraufhin folgt eine Podiumsdiskussion, daher möchte ich Sie bitten,
dass Sie Ihre Fragen bis zum Ende aufheben. Da wir schon bei den organisatorischen Dingen sind,
noch ein paar Punkte. Bitte schalten Sie Ihre Handys aus oder auf stumm, damit wir uns alle
optimal auf die Vorträge konzentrieren können. Es wird fotografiert, falls das jemand nicht möchte,
bitte melden Sie sich bei der Fotografin. Es gibt auch einen Livestream und eine Aufzeichnung
auf YouTube, aber hier der Hinweis, das Publikum wird nicht aufgezeichnet. So und jetzt kommen
wir auch schon zum ersten Vortrag des Abends von Prof. Dr. Ulrich Schur. Prof. Dr. Ulrich Schur ist
Pflanzenphysiologe und leitet das Institut für Pflanzenwissenschaften am Forschungszentrum
Jülich. Dort entwickeln Sie quantitative Messmethoden zur Analyse und Architektur und
Funktion von Pflanzen. Außerdem leitet er seit zehn Jahren den größten europäischen
Forschungsverbund zur nachhaltigen Bioökonomie. Das nennt sich Bioeconomic Science Center.
Zusätzlich hat er auch noch eine Professur an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf inne.
Herzlich willkommen, Herr Prof. Dr. Ulrich Schur. Danke, dass Sie hier sind. Die Bühne gehört Ihnen.
Ja zunächst mal ganz herzlichen Dank für die sehr nette, freundliche Einladung und die Einführung. Ich
stelle Ihnen heute AKRI-PV vor. AKRI-PV als ein System, wo wir auch selber erst seit fünf Jahren
etwa dran arbeiten, wo wir aber Möglichkeiten sehen und es extrem schnell gerade wächst. Und
tatsächlich halte ich zurzeit eigentlich jeden zweiten Tag einen Vortrag über AKRI-PV. Also das
Thema explodiert gerade. Manchmal ist es vielleicht sogar auch manchmal zu viel. Ich werde aber auch
sehr viele Beispiele bringen, was man an der Stelle an Themen, was man für Themen aufpassen muss. Und
es ist vielleicht auch ein ganz gutes Thema hier in dem Kontext, was sehr technologisch ist, wo man
sieht, wie viele andere Themen noch zu beachten sind, um tatsächlich auch so ein System in die
Praxis zu bekommen. Ich glaube, ich brauche in dem Kontext hier wenig zu sagen über das Thema
Ausbauziele erneuerbarer Energien, wie die laufen sollen, welche Ausbauziele da sind. Es gab ja im
Vorfeld auch dieser Vorlesungsreihe schon eine ganze Reihe von Beiträgen, die sich sicherlich
daraus auch konzentriert haben. Ich will aber eher auf den zweiten Punkt eingehen, der vorher schon
genannt worden ist, nämlich das Thema Landnutzung. Und wir haben hier auf der linken Seite, bei Ihnen
auch links, auf der linken Seite die Verteilung von landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland,
wie die verteilt sind zwischen verschiedenen Nutzungsarten. Das große grüne ist im Prinzip
landwirtschaftliche Nutzfläche, dann haben wir Waldfläche, das braune, und Siedlungsfläche ist das
rot und das blaue. Und wenn Sie sich auf der rechten Seite das anschauen, dann von diesem
Kuchendiagramm, dann sehen Sie, dass der Großteil von dieser Landwirtschaft und die Fläche, die wir
jetzt gerade betrachten, bei der AKRE-PV, wird für Futtermittel eingesetzt. In etwa 60 Prozent der
Presenters
Niclas Heescher
Prof. Dr. Ulrich Schurr
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:33:21 Min
Aufnahmedatum
2024-06-12
Hochgeladen am
2024-06-28 16:16:07
Sprache
de-DE
AgriPV – Kombinationen von Landwirtschaft und Gartenbau mit Stromerzeugung durch PV
Agri-Photovoltaik bietet die Möglichkeit, Flächen mit landwirtschaftlichem Bezug mehrfach zu nutzen, für den Anbau von Nahrungsmitteln, die Erzeugung erneuerbaren Stroms oder auch um Biodiversität zu schützen. Dazu werden Solarmodule aufgeständert oder vertikal im Feld platziert, dass Pflanzen darunter oder in den entstehenden Gassen gut wachsen können und die Landwirt*in wirtschaften kann. Agri-PV schützt gleichzeitig Pflanzen und/ oder Tiere zugleich Schutz vor extremen Wettersituationen bietet. So können Beeinträchtigungen durch Starkregen, Hagel, Sturm oder Hitze und Frost abgemildert und die Ertragssituation stabilisiert werden. In unseren Projekten forschen wir zu den Themen land- und gartenbaulicher Nutzung und Kulturführung, zu Technologie Konzeption, zur praktischen Umsetzung und zu gesellschaftlichen Fragen. Die Vielzahl von AgriPV-Lösungsansätzen macht es notwendig, die jeweiligen Bedingungen im konkreten Fall im Detail zu analysieren und auf der Basis unserer wissenschaftliche und Praxis-Erfahrungen angepasste Lösungen zu finden.
Prof. Dr. Ulrich Schurr, FZ Jülich IBG
Null Flächenbedarf: Potentiale beweglicher Schirmsysteme mit integrierter PV auf und unter dem Dach
Konventionelle Schirmsysteme sind über Abertausende von Hektaren in Gewächshäusern gespannt und helfen, Heizkosten zu sparen und das Innenklima zu regulieren. In Zukunft werden sie noch die Stromrechnung senken, ohne störende Einflüsse auf die Umwelt und ohne neuen Flächenbedarf.
Niclas Heescher, Novavert GmbH
Moderation
Katja Wadlinger, Amperial